Geschrieben von Luana Kob

30. September 2022

Barfußschuhe für Kinder im Winter – oder: wie Alternativen im Waldkindergarten aussehen können

Ich stehe aktuell vor meiner bisher größten Herausforderung als Zwillingsmama: unser erster Herbst und Winter im Waldkindergarten. Matschsachen im Doppelpack und zur Sicherheit noch ein weiteres Set auf Reserve, falls es mal ganz nass & matschig wird. Dann noch einmal alles in warm gefüttert.

Und natürlich: passende warme, wasserdichte, schnelltrocknende, bequeme Barfußschuhe und Gummistiefel, die auch noch den Kindern gefallen.

Letzteres treibt mir immer noch die Schweißperlen auf die Stirn. Als kleine Erklärung am Rande. Meine Zwillingsjungs sind 3 Jahre alt.

Zwilling No.1 hat normalbreite Füße mit schmaler Ferse und breitem Vorfuß und einen normalen Spann. Normalerweise trägt er BLifestyle & Wildlinge. Sein Motto bei Schuhen: Neue Schuhe anziehen & loslaufen!

Zwilling No. 2 hat für sein Alter recht große Füße. Er hat einen voluminösen Fuß mit breiter Ferse und breitem Vorfuß. Er trägt Beda, Belenka und Koel Bare. Sein Spann ist normal. Sein Motto: „Aua, das drückt, die mag ich nicht, wo sind meine alten Schuhe?“

An dieser Stelle möchte ich auch noch einmal betonen: Jedes Kind ist anders und so ist es auch jeder Kinderfuß!

Meine erste Erkenntnis war hier die Wichtigste: Beide Kinder tragen maximal 3,5 Stunden am Tag ihre Gummistiefel. Den Rest des Tages tragen sie entweder Barfußschuhe oder sind barfuß. Also suchte ich nach Gummistiefeln, die den Fußmaßen der Jungs entsprachen. Ich entschied ich mich für ungefütterte Bundgaard Gummistiefel und für gefütterte Gummistiefel vom großen A. Genau – keine Barfußgummistiefel.

  1. Ich benötige für jedes Kind 3 Paar Gummistiefel (1x gefüttert, 1x ungefüttert, 1x für zu Hause). Das macht 6 Paar Gummistiefel. Barfußgummistiefel kosten im Schnitt, in der ungefütterten Variante, 40€. Die gefütterten deutlich mehr. Das sprengt, beim besten Willen, meinen finanziellen Rahmen, da wir ja auch noch normale Barfußschuhe benötigen.
  2. Für Z2 kann ich Gummistiefel lediglich neu kaufen, da ich vorher nie weiß, ob er sie tragen wird, sie eventuell drücken oder oder oder. Ein Gebrauchtkauf ist mir hier zu riskant.
  3. Es muss für uns Eltern im Alltag alles noch zu bewältigen sein. Ich muss die Schuhe also bspw. einfach trocknen können über Nacht.

Diese Abstriche habe ich ganz bewusst gemacht:

  1. die Breite der Gummistiefel ist nicht perfekt
  2. die leichte Sprengung entspricht nicht den Kriterien eines Barfußschuhs
  3. der Großzeh hat weniger Platz als in Barfußgummistiefeln.

Gleichzeitig passen sie perfekt in der Länge (12mm Abrollraum + 5mm Zuwachs), der Fuß hat einen guten Halt und „schlappt“ nicht raus. Sie sind extrem leicht. Die Breite ist ok – für einen konventionellen Gummistiefel.

Ihr seht also, dass auch hier Kompromisse möglich und oftmals nötig sind. In meinen Augen viel wichtiger als perfekt passende Gummistiefel, die meist nur über kurze Zeiträume getragen werden, sind gut passende Barfußschuhe für den Alltag. Alle 4-5 Wochen messe ich die Füße der Jungs aus und schaue, ob die vorhandenen Schuhe noch alle passen. So kann ich sicher sein, dass die Alltagsschuhe ihren Füßen ausreichend Platz bieten.

So kannst du Füße richtig ausmessen

Lade dir das eBook herunter, dass dir hilft die passenden Barfußschuhe für dich und deine Kinder zu finden.

Hast du schon passende Herbst- & Winterschuhe für dein(e) Kind(er) gefunden?

Welche Kompromisse musstest du vielleicht eingehen?
Schreib es mir gerne in die Kommentare!

Eure Luana

 

 

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14 Kommentare

  1. Hallo Luana, als Waldkigamama kaufe ich für den Winter nur die eine Kombi: Viking Extreme und Kamik 5G. Passform hin oder her, diese halten warm!
    LG Marcela

    Antworten
    • Hi Marcela,

      wie in dem Beitrag geschrieben – Gummistiefel sind immer ein Kompromiss. Und wenn sie einigermaßen passen, können mMn auch andere Kriterien (dünne Sohle bspw.) während so einer kurzen Tragedauer hintenüber fallen. Wenn der Stiefel jedoch in meinen Augen gar nicht passt und bspw. viel viel zu schmal ist, würde ich nach einer anderen Variante suchen 🙂 Wenn Viking und Kamik für euch super passen und ihr damit zufrieden seid: perfekt! Zum Glück springen immer mehr Barfußschuhhersteller auf den Zug mit auf und bringen auch WaKiGa-geeignete Modelle raus (Blifestyle, Koelbare…). Liebe Grüße an die Füße, Luana

      Antworten
  2. Hallo Luana,
    Ich habe viele Jahre im Waldkindergarten gearbeitet, dort ein Barfuß Projekt mit Kindern und Eltern über mehrere Wochen gemacht und als Resultat trugen die meisten Eltern irgendwann begeistert Barfuß Schuhe und über die Hälfte der Kinder. Barfuß Schuhe im Waldkiga geht. Bei Herbst-Winter Schmuddelwetter und Schneematsch ist der bezahlbare Rahmen aber rasch ausgeschöpft und dann geht einfach nix über Gummistiefel. Und genau, die Kinder Leben da ja nicht drin. Das siehst du sehr klar. Ich habe erlebt, dass Eltern (glücklicherweise nicht in meinem KiGa).ideologisch-fanatisch an dkr Sache gingen, selbst wenn den Kindern im Winter als Konsequenz fast die Füsse abgefroren sind. No Go. Im wahrsten Sinne des Wortes heißer Tipp für echte Kälte gerade bei.den jüngeren Kindern, die sich am Anfang nicht so viel bewegen wie die Älteren: Heiszeinlagen für die Schuhe! Für den Notfall immer eine Packung 1x Ejnlagen im Rucksack, ansonsten die mit Akku. Die habe ich tatsächlich auch immer im Winter in meinen Vivobarefoot Stiefeln gehabt, weil ich einfach generell kalte Füße habe und dann schnell Halsweh bekomme. Ich habe unzählige Male erlebt, wie bei kleinen, meist neu eingezäunten Kindern im Winter Heizeinlagen in den Schuhen der Gamechanger für weinerliche “ich will nach Hause” Kinder war. Je kälter ihnen wird, desto weniger bewegen sie sich und desto kälter wird ihnen und umso schlechter wird die Laune. Dass die kalten Füsse dazu beitragen, können die kleinen Kinder oft nicht merken. Bei uns hatte am Schluss der Grossteil der kleinen Heizakkus und alle waren glücklich.

    Liebe Grüße
    Nadia

    Antworten
    • Oh man, die Autokorrektur, es sind natürlich nicht neu eingezäunte Kinder, sondern neu eingewöhnte. So Texte besser nicht auf dem Handy schreiben.

      Gruss Nadia

      Antworten
      • eingezäunt wäre auch amüsant 😉

        Antworten
    • Hi Nadia,

      vielen vielen Dank für deine Anregungen und die Ideen. Da können bestimmt einige Eltern von profitieren. Das praktische an Barfußschuhen ist ja (sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern), dass die Füße sich mehr bewegen und durch die Muskelaktivität Wärme erzeugt werden = wärmere Füße. Ich wäre tatsächlich ganz froh, ein paar mehr fanatische Barfußeltern im Kindergarten zu haben. Wir sind bisher so ziemlich die Einzigen. Aber was nicht ist, kann ja noch kommen. Die Sorge mit den kalten Füßen ist definitiv immer sehr präsent – ich werde das mal beobachten und mir deine Tipps merken! Liebe Grüße an die Füße, Luana

      Antworten
  3. Liebe Luana,
    Danke für deinen Einblick. Stehe auch gerade vor der Aufgabe passende Winter-Barfußschuhe und 2x gefütterte Gummistiefel und zwei mal neue Hausschuhe für meine Tochter zu kaufen. Dass sie im Alltag Barfußschuhe trägt steht auch für mich außer Frage. Über die Tragedauer habe ich mir bisher wenig Gedanken gemacht. Vielen Dank für diese Anregung. Vielleicht ist es ja doch ok Gummistiefel als Kompromiss zu sehen, weil diese gar nicht so lange getragen werden.
    Danke für diesen Artikel.
    Viele Grüße
    Svenja

    Antworten
    • Hi Svenja,

      genau so ist es. Ein Kompromiss, dessen Ziel es ist die Füße trocken zu halten! Die von mir erwähnten Kompromissgummistiefel gibt es auch bei footic im Onlineshop. Fangen mit D an ;). Berichte gerne mal, wie du mit der Suche für Winterbarfußschuhe zurecht kommst. Viele Hersteller bringen ihre Modelle dieses Jahr erst bis Ende November auf den Markt, wundere dich also nicht, dass die Shops ggf. noch recht leer sind. Liebe Grüße, Luana

      Antworten
  4. Danke, dass du dies teilst. Es tut gut zu lesen, dass man auch Mal Abstriche machen kann. Mein Kind (2J) hat einen kleine Füsse mit einen breiten Vorfuß und ist jetzt schon sehr wählerisch, welche Schuhe er gut findet und welche gar nicht gehen. Leider lässt er sich gar nicht gerne die Füsse messen – hast du da einen Tipp?

    Antworten
    • Hi Petra,

      ich messe meistens erst mit dem +12 Messgerät “mal eben” zwischendurch, bspw. beim Spielen, Buch lesen oder fernsehen. Wenn ich merke, dass sich viel getan hat in der Länge, dann erstelle ich noch einmal eine Schablone (Anleitung dazu in unserem Ebook). Das wird mit der Zeit immer besser. Manchmal hilft auch die Rollen zu vertauschen und das Kind die Füße von Mama & Papa abzeichnen zu lassen :). Ich wünsche dir viel Erfolg und alles Gute! Luana

      Antworten
  5. Hallo! Gerade Gummistiefel sind voll ungesund für die Füße, weil meist der Halt nicht ideal einstellbar ist. Wenn es patsch-nass ist und regnet, ok, dann würde ich 3,5h am Tag die Gummistiefel tragen lassen. Aber bei nur feuchtem Wetter, nicht! Weil: es passen viele Gummistiefel, vor allem bei Kindern mit sehr breiten Füßen einfach nicht, weil Gummistiefel konventionelle Schuhe sind, und diese für breite Füße immer zu schmal sind (klar, dass es dann ‘drückt’, wenn es in der Breite fehlt…) Mein Sohn trug zB die breiten Freet im Winter – da war ausreichend Platz und es war dadurch, auch ungefüttert, warm genug. Trocken blieben die Mudee sowieso… Aber auch Kiuu hat gefütterte Stiefel in wide (Juno und Capella), die dicht sein sollen – die haben wir heuer gekauft und der Praxistest steht noch aus. Es gibt sie bis Gr. 38 und sie sind aktuell (2022) der breiteste gefütterte Stiefel am Markt und richtig schön breit und für hohen Spann und normale Ferse passend. Liebe Grüße, Sabine Platzer

    Antworten
    • Hallo Sabine,

      vielen Dank für deinen Kommentar. Wie im Beitrag geschrieben, sind Gummistiefel IMMER ein Kompromiss und nie die erste Wahl. Die fehlende Einstellung am Spann macht ja selbst die Barfußgummistiefel zum Kompromiss. Wenn die Kinder im Waldkindergarten jedoch bis zu den Waden im Schlamm stehen, hilft mir kein Freet oder KIUU ;). Und wie ich geschrieben habe: bei manchen ist eben auch das Geld ein Grund, um doch mal den ein oder anderen Abstrich zu machen. Die KIUU Capella liegen bspw. bei 110€ pro Paar. Das sind für mich perfekte Winterbarfußschuhe aber eben kein reiner Waldkindi-Schlammschlacht-Matschepfützen-Schuh :). Du hast natürlich recht, dass auch Kompromissstiefel nicht viel viel zu schmal sein dürfen ;). Liebe Grüße, Luana

      Antworten
  6. Hi,
    ich stehe gerade vor dem gleichen Problem. Mein Sohn geht in den Waldkiga und hat sehr breite Füße.
    Wieviel Abstrich in der Breite wäre deiner Meinung nach als Kompromiss möglich?
    Wir haben Schuhe gefunden die tolle wären aber 0,4cm zu schmal sind. Er läuft auch etwas staksig und nach innen in den Schuhen, find ich nicht so toll…aber ansonsten finden wir nur noch schmalere Schuhe
    Danke und Gruß
    Sylvie

    Antworten
    • Hej Sylvie,
      das kann ich so pauschal leider gar nicht sagen. Es hängt von vielen Faktoren ab, wie z.B.: wie lange trägt er die Schuhe, sind es die einzigen Schuhe oder wechselt er tageweise? Aber wenn er nach innen läuft und staksig läuft klingt es nicht nach der besten Lösung. Vielleicht gibt es ja noch einen anderen Kompromiss. Es sind aktuell auch noch nicht ganz alle Winterschuhe auf dem Markt. Manche Hersteller bringen ihre Schuhe bzw. noch weitere Wintermodelle raus.
      Liebe Grüße an die Füße, Danny – Physiocoach Team Vivi Barfuß

      Antworten

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